Benjamin Leber
Nach einem geplatzten Deutschlandstart in 2023 kann der Streaming-Anbieter Viaplay nun endlich einen Weg auf den hiesigen Streamingmarkt finden. Das gelingt dem Anbieter über Amazon Prime Video Channels. Wir haben uns den Streaming-Dienst genauer angesehen.
Der skandinavische Streaming-Dienst Viaplay sollte schon 2023 in Richtung Niederlande, Großbritannien, Kanada, Schweiz, Österreich und Deutschland expandieren. Für die Branche nicht untypisch geriet der Streamingdienst allerdings in eine wirtschaftliche Schieflage, sodass der Konzern seine Inhalte und Produktionen lediglich mithilfe von Kooperationen mithilfe von hiesigen Medienunternehmen verbreiten.
Schon zuvor ließ sich der Service in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Island und Polen nutzen. 2023 sollte der Streamingdienst auch in Deutschland an den Start gehen. Dieses Vorhaben hat sich aber geändert. Anstatt eine eigenständige App oder Plattform anzubieten, ging der Anbieter eine Partnerschaft mit der Telekom ein, sodass Kunden über MagentaTV Zugriff auf mehr als 300 Stunden Serien, Filme und Dokumentationen aus dem Hause Viaplay hatten. Nun wird das Angebot über den Amazon Prime Channel in Deutschland angeboten.
Das 2011 gegründete Unternehmen Viaplay mit seinem Hauptsitz in Stockholm bietet Monats-Abos mit Kindersendungen und Hollywoodblockbuster. Da es aber mittlerweile zahlreiche Dienste dieser Art gibt, welche diese Wahlmöglichkeiten im Angebot haben, muss sich Viacom schließlich von der Konkurrenz absetzen.
Viaplay konzentriert sich deswegen hauptsächlich auf qualitativ hochwertige nordische Spielfilme und Serien, die auch international immer wieder zu großen Erfolgen avancieren. Ein nicht unerheblicher Teil davon stellen auch Originalproduktionen dar, die vornehmlich in den bedienten Ländern produziert werden, also Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. Hierzu gehören unter anderem alle Staffeln der Serienproduktionen „End of Summer“, „Verdacht/Mord“, „Die Brücke – Transit in den Tod“, „Mord im Mittsommer“ sowie der äußerst beliebte „Kommissar Wallander“ und die düstere Millenium-Trilogie. Hinzu kommen Jugendserien wie „Ein Dreier mit Folgen“ und „Delete Me“. Dramen wie „Badehotellet“ und „Einfach Liebe“ dürfen ebenfalls nicht fehlen. Dokumentationen wie „Preis des Schweigens“ und „Operation Cannabis“ runden das umfangreiche und abwechslungsreiche Paket ab.
Die Möglichkeit, Inhalte direkt auszuleihen und offline anzuschauen, existiert ebenfalls. Sobald Nutzer einen Film auf ihrem Laptop, PC, Tablet, Smartphone oder ihrer Spielekonsole heruntergeladen haben, steht er ihnen 30 Tage zur Verfügung; sobald sie den Film einmal begonnen haben, müssen sie ihn jedoch innerhalb der nächsten 48 Stunden beenden. Für diesen Service benötigt man allerdings kein aktives Abonnement. Über Amazon Prime Video Channel besteht dieser Möglichkeit allerdings nicht.
Der Streaming-Dienst gehört der Nordic Entertainment Group an (Nent-Group), die mit Viasat auch eine Satellitenplattform betreibt und sowohl eigene als auch fremde Kanäle anbietet. Die Nent-Group hat auch ihren Studiobetrieb mittlerweile umstrukturiert und in Viaplay Studios unbenannt. Die Gruppe führte währenddessen unter anderem die Produktionsfirmen Brain Academy und Nice Drama zusammen.
Zu den Filmen dieser Gruppen gehören unter anderem bekannte Titel wie „Midnight Sun“, „Der 100jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“, „The Perfect Patient“ oder die schwedische Serie „Max Anger – With One Eye Open“. Zu den entstehenden Originalproduktion zählen „Hilma“ von dem dreifach Oscar- nominiertem Regisseur Lasse Hallström sowie die Serie „The Box“ vom Autor und Produzent Adi Hasak. Unter den Serien findet sich unter anderem nordische Noir-Thriller wie „Cell 8“, „Fenris“, „The Truth Will Out“, die Jugendserie „Delete Me“ sowie das Biopic „The Dreamer – Becoming Karen Blixen“.
Zu der Nordic Entertainment Group gehören auch diverse Sportkanäle bzw. bietet der Streamingservice Viaplay einige Sportarten an – dabei unterscheidet sich das Angebot in den diversen skandinavischen Ländern allerdings, weil die Rechte an den Ligen und Sportarten unterschiedliche verteilt sind. Ob sich die Inhalte wirklich gegen das Angebot von Disney+ oder Netflix behaupten können, bleibt abzuwarten.
Solltest du Viaplay z. B. in Skandinavien abonnieren, musst du mit folgenden Preisen rechnen:
Als Amazon-Prime-Mitglied kommen Interessenten wesentlich günstiger bei einem Abonnement des Viaplay-Channels weg. Für die ersten sieben Tage ist das Angebot kostenfrei. Auch wenn es sich um keinen Probemonat handelt, handelt es sich immer noch um genügend Zeit, um sich in Ruhe umzusehen und zu erfahren, ob die verschiedenen Inhalte von Interesse sind.
Ist der Probezeitraum abgelaufen, kostet der Channel 5,99 Euro pro Monat. Ohne eine Prime-Mitgliedschaft haben potenzielle Abonnenten allerdings keinen Zugang zum Dienstleister. Das bedeutet, dass die 8,99 Euro für ein Monatsabo von Amazon Prime noch hinzuaddiert werden muss, sofern kein Jahresabonnement für 89,99 Euro abgeschlossen wurde.
Damit sich die Abonnenten ihre Inhalte bei Viaplay ansehen können, benötigen sie mindestens eines der folgenden Geräte:
Möchtest du in Deutschland oder in einem anderen Land außerhalb von Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland direkt und ohne die Umleitung über MagentaTV auf den Service zugreifen, musst du ein Virtual Private Network (VPN) verwenden, um ein reibungsloses Seherlebnis zu garantieren.
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