Disney-Chef Bob Iger scheint dennoch zuverlässig, dass die Zuschauer Disney+ die Treue halten werden. Daher kündigte er an, verstärkt gegen Passwort-Sharing vorzugehen. Ein Blick auf die Strategie von Netflix zeigt, wie das technisch umgesetzt werden könnte.
Auch bei Netflix war das Teilen des Passworts seit längerem nicht erlaubt. Es wurde jedoch zähneknirschend geduldet, da es keine technischen Möglichkeiten gab, es zu unterbinden. Inzwischen beobachtet die Streamingplattform eine Kombination aus Geräte-ID, Kontoaktivitäten auf verschiedenen, bei Netflix angemeldeten Geräten und IP-Adressen, um zu erkennen, ob ein Account-Inhaber sein Passwort mit anderen Haushalten teilt. Netflix kann seine Kunden auch dazu auffordern, einen vierstelligen Verifizierungscode einzugeben, der an den Kontoinhaber per E-Mail gesendet wird – das erschwert das geteilte Streaming-Vergnügen zumindest vorübergehend.
Gleichzeitig bietet Netflix seinen Nutzern die Möglichkeit, ein zusätzliches Konto für einen anderen Haushalt zu einem vergünstigten Preis ab 4,99 Euro pro Account hinzuzubuchen. Allerdings stehen diesen Zusatzmitgliedern nicht alle Funktionen eines vollwertigen Abos zur Verfügung.
Disney+ wird voraussichtlich eine ähnliche Taktik verfolgen. In den aktuellen Nutzungsbedingungen des Streaming-Services heißt es: „Wenn wir ein unzulässiges Account Sharing feststellen, können wir angemesse technische Maßnahmen ergreifen, um die Nutzung des Kontos außerhalb Ihres Haushalts zu unterbinden (sofern nicht durch Ihre Abo-Optionen erlaubt).“