Daniel Craig stellte viele etablierte James-Bond-Regeln auf den Kopf. In seinem ersten Auftritt in „Casino Royale“ steht er quasi am Anfang seiner Agenten-Karriere und hat kurz zuvor seinen Doppelnull-Status erreicht und damit seine Lizenz zum Töten erhalten. Craig gilt als einer der besten Schauspieler, der die Rolle je gespielt hat. Dabei musste sich der blonde britische Schauspieler vor dem ersten Film sehr viel Spott und Häme gefallen lassen. Rein äußerlich wollte der Darsteller nämlich rein gar nicht in das Bild des glatten Gentlemans passen. Wie sich herausstellte, war er das Beste, was dem Franchise im neuen Jahrtausend passieren konnte. Er präsentiert Bond als harten Knochen, der zwischendurch dennoch sehr verletzlich erschien.
Seine düstereren und blutigeren Actionthriller setzten sich mehr von den etwas ironischen Darstellungen ab, auch wenn Craig zumindest ansatzweise immer ein bisschen Humor ins Spiel bringen durfte. Die Filme konnten mal mehr und mal weniger überzeugen, waren aber kommerziell immer erfolgreich. Selbst „Keine Zeit zu sterben“, der letzte Bond-Film, der aufgrund der Corona-Pandemie mehrere Male verschoben werden musste, konnte an den Kinokassen überzeugen.
Neben der neuen düsteren Tonart gab es aber noch weitere Neuerungen. Die Craig-Filme erzählten eine mehr oder weniger durchgängige Geschichte. Zwar muss man die Filme nicht zwingend in der typischen James Bond Film Reihenfolge sehen, in der sie produziert wurden, ihr Plot baut aber aufeinander auf. Viele Figuren und deren Schauspieler tauchen immer wieder auf und Handlungsstränge aus vorangegangenen Filmen werden in den Fortsetzungen fort- und zusammengeführt. Ein interessantes Experiment für den Agenten und man darf gespannt sein, ob und wie es ohne Daniel Craig fortgeführt wird.