Mit „Selbst“ konnte sie beide Bereiche ihres Lebens miteinander verbinden. Gleichzeitig ließ sie den PIXAR-Film von ihrem eigenen Leben und das ihrer Eltern beeinflussen, die vor einem Krieg in Äthiopien in die USA flohen. Dort arbeiteten sie hart, um sich zu integrieren und wie alle anderen ihr Leben zu leben, ohne die englische Sprache hundertprozentig perfekt zu beherrschen. Searit Huluf verarbeitete aber auch eigene Erfahrungen aus ihrem Studentenleben, als sie in einer vollkommen neuen Umgebung zurechtkommen musste.
Wie „Selbst“ letztendlich zeigt, hat sie den Kontakt zu ihren Wurzeln nie verloren: Auch wenn sich die Hauptfigur zwingt wie alle anderen um sie herum zu sein, trägt die die unverwechselbaren Symbole ihrer äthiopischen Identität und Herkunft auf ihrer Außenhülle. Sogar die Filmmusik, die von äthiopischen Rhythmen und Mustern geprägt ist, spiegelt diese einzigartige Identität wider. Der Sound spielt ebenfalls eine große Rolle in der Erzählung und der Charakterisierung der Hauptfigur, denn sie besteht vor allem erdähnlichen und rauen Materialien, die bei ihren Bewegungen zu hohlen und hölzernen Geräuschen führen. Damit steht sie in einem starken Kontrast zu allen anderen Figuren in ihrem Umfeld, die eher neuartig, hübsch-glänzend und strahlend daherkommen.
Während sich die Holzpuppe versucht, ihrer Umgebung anzupassen, muss sie sich aber auch der Konsequenzen bewusstwerden, wenn sie sich selbst aufgibt und auf ihre Individualität verzichtet. Der Film erzählt einerseits vom Mut, zu sich selbst zu stehen. Andererseits soll die Story auch Empathie für Menschen vermitteln, die hart daran arbeiten und gelegentlich verzweifelt kämpfen, um sich anzupassen, und zeigen, welche Opfer häufig mit dieser Entwicklung verbunden sind.