Selbst: Eine neue fantastische Reise von Pixar bei Disney+

Noch vor „Toy Story“ und „Findet Nemo“ begann das Animationsstudio Pixar seine Erfolgsreise mit kleinen, witzigen Kurzfilmen, die irgendwann die auch Aufmerksamkeit Hollywoods und der breiten Zuschauerschaft auf sich zogen. „Selbst“ (Originaltitel: Self) ist das Neuste dieser Werke und startet bereits am 2. Februar exklusiv auf dem Streaming-Service Disney+. Erfahre hier alles über die das bezaubernde Kurzfilm-Event.

Selbst Pixar-Film bei Disney Plus

Mit animierten Kurzfilmen machte das Studio PIXAR vor allem während seiner Anfänge von sich reden. Diese kurzen Geschichten begleiten das Studio, das seit Jahrzehnten mit Disney zusammenarbeitet, die Zuschauer und die Fans noch bis heute. Viele davon werden auch im Kino, meistens vor einem Langfilm aus dem Hause PIXAR oder Disney gezeigt.

Darüber hinaus stellen diese Kurzfilme immer eine Möglichkeit für die fantasievollen Köpfe, Regisseure und Produzenten dar, mit Animationsstilen zu experimentieren und sich kreativ auszutoben. Diese Tradition setzt sich auch im Streaming-Zeitalter fort. Mit „Selbst“ probiert das Studio noch einmal etwas ganz Besonderes aus und kombiniert die althergebrachte Stop-Motion- mit der modernen Computer-Animation, für die PIXAR berühmt wurde. Das Ergebnis ist ein herzergreifender Film, der sich perfekt in die restlichen Kurzfilme der sogenannten Shortsparks-Reihe des Studios einreiht.

Darum geht es in „Selbst“

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Reise einer Holzpuppe, die sich auf der Suche nach ihrer eigenen Identität oder auf sich „Selbst“ befindet. Gleichzeitig möchte sie sich aber verzweifelt in ihre Umgebung eingliedern. Um dieses Ziel zu erreichen und sich der fremden Gesellschaft, sabotiert sich diese Puppe selbst bzw. nimmt sich buchstäblich selbst auseinander. In dieser interessanten und mitreißenden Variante der Pinocchio Geschichte entdeckt sie sich wieder, lernt dabei aber auch vollkommen neue Seiten an sich kennen.

Zu PIXAR über diverse Praktika

Regisseurin des Films Searit Huluf startete ihre Karriere an der renommierten Filmhochschule von UCLA, wo sie sich spezifisch auf die Stop-Motion-Animation konzentrierte. Bei diesem Animationsstil werden reelle und physisch greifbare Puppen aus unterschiedlichsten Materialien kreiert. Um für den fertigen Film die Illusion einer flüssigen Bewegung zu erzeugen, muss jeder Millimeter einer Bewegung dieser Puppe einzeln abfotografiert werden. Später absolvierte sie Praktika bei Cartoon Network, Dreamworks und natürlich PIXAR, wo sie schließlich eine berufliche Heimat in der Abteilung für Produktionsmanagement und arbeitete unter anderem an dem Film „Soul“ mit. Neben ihrer Vollzeitstelle verwirklichte sie aber weiterhin ihre künstlerischen Ambitionen und produzierte sowohl Animations- als auch Realkurzfilme. 

Regisseurin lässt ihre äthiopischen Wurzeln in die Geschichte einfließen

Mit „Selbst“ konnte sie beide Bereiche ihres Lebens miteinander verbinden. Gleichzeitig ließ sie den PIXAR-Film von ihrem eigenen Leben und das ihrer Eltern beeinflussen, die vor einem Krieg in Äthiopien in die USA flohen. Dort arbeiteten sie hart, um sich zu integrieren und wie alle anderen ihr Leben zu leben, ohne die englische Sprache hundertprozentig perfekt zu beherrschen. Searit Huluf verarbeitete aber auch eigene Erfahrungen aus ihrem Studentenleben, als sie in einer vollkommen neuen Umgebung zurechtkommen musste.

Wie „Selbst“ letztendlich zeigt, hat sie den Kontakt zu ihren Wurzeln nie verloren: Auch wenn sich die Hauptfigur zwingt wie alle anderen um sie herum zu sein, trägt die die unverwechselbaren Symbole ihrer äthiopischen Identität und Herkunft auf ihrer Außenhülle. Sogar die Filmmusik, die von äthiopischen Rhythmen und Mustern geprägt ist, spiegelt diese einzigartige Identität wider. Der Sound spielt ebenfalls eine große Rolle in der Erzählung und der Charakterisierung der Hauptfigur, denn sie besteht vor allem erdähnlichen und rauen Materialien, die bei ihren Bewegungen zu hohlen und hölzernen Geräuschen führen. Damit steht sie in einem starken Kontrast zu allen anderen Figuren in ihrem Umfeld, die eher neuartig, hübsch-glänzend und strahlend daherkommen.

Während sich die Holzpuppe versucht, ihrer Umgebung anzupassen, muss sie sich aber auch der Konsequenzen bewusstwerden, wenn sie sich selbst aufgibt und auf ihre Individualität verzichtet. Der Film erzählt einerseits vom Mut, zu sich selbst zu stehen. Andererseits soll die Story auch Empathie für Menschen vermitteln, die hart daran arbeiten und gelegentlich verzweifelt kämpfen, um sich anzupassen, und zeigen, welche Opfer häufig mit dieser Entwicklung verbunden sind.

Alle weiteren Shortsparks-Kurzfilme bei Disney+

„Selbst“ ist der 11. Kurzfilm der sogenannten Sparkshorts, die unabhängig von PIXAR-Filmemachern produziert wurden, aber alle bei Disney+ zu sehen sind. Ungewöhnlich ist jedoch, dass sich diese spezifische Kurzfilmreihe hauptsächlich auf erwachsenere und reifere Themen konzentriert, als es meistens der Fall ist. Zu diesen Filmen gehört bisher:

  • Purl: Ein Knäuel aus Garn namens Purl erhält einen Arbeitsplatz bei einem Start-up-Unternehmen und muss entscheiden, wie weit es gehen möchte, um dort akzeptiert zu werden.
  • Smash and Grab: Nachdem sie jahrelang im Maschinenraum einer riesigen Lokomotive geschuftet haben, riskieren zwei antiquierte Roboter alles für ihre Freiheit.
  • Kitbull: In diesem Kurzfilm geht es um eine unwahrscheinliche Freundschaft zwischen einer wilden, unabhängigen und streunenden Katze und einem Pitbull.
  • Float: Als ein Vater entdeckt, dass sein kleiner Sohn in der Luft schweben kann, beschließt er ihn vor der Welt zu verbergen. Als dessen Fähigkeit trotzdem bekannt wird, muss der Vater sich entscheiden, ob er weglaufen und sich verstecken oder seinen Sohn akzeptieren soll, wie er ist.
  • Wind: In dieser magischen Welt leben eine Großmutter und ihr Enkel in einem schier endlosen Abgrund und sammeln die Trümmer um sich herum auf, um ihren gemeinsamen Traum von der Flucht in einem Raumschiff zu verwirklichen.
  • Loop: In dieser Geschichte treiben zwei Kinder auf einem Kanu mitten auf einem See, kommen aber nicht weiter, bis sie einen Weg finden, sich auf eine neue Art und Weise zu verständigen und die Sichtweise des jeweils anderen zu sehen.
  • Out: Greg führt ein ausgefülltes Leben mit einer liebevollen Familie und einem kleinen, wilden Hund. Dank dessen Hilfe lernt er, dass er ein Geheimnis, das er mit sich trägt, nicht verbergen muss.
  • Burrow: In dieser Geschichte möchte ein kleines Kaninchen den Bau seiner Träume errichten, gerät dabei aus Versehen allerdings immer wieder mit seinen Nachbarn aneinander.
  • Fast erwachsen: Erwachsensein kann oftmals ganz schön anstrengend sein, selbst wenn man in einem Club feiern geht und sich überhaupt nicht erwachsen fühlt, sondern wie drei Kinder, die sich in dem Trenchcoat eines Erwachsenen verstecken.
  • Nona: Der Plan einer Großmutter, einen freien Nachmittag allein vor dem Fernseher zu verbringen, wird durch den unerwarteten Besuch ihrer Enkelin durchkreuzt.