Die 2. Staffel basiert auf dem Bestseller „Capotes Frauen: Eine wahre Geschichte von Liebe, Verrat und ein Schwanengesang für eine Ära“ vom Autor Laurence Leamer. Wie das Buch orientiert sich auch die Serie an wahren Hintergründen. Capote unterzeichnete am 5. Januar 1966 einen Vertrag mit dem renommierten Verlagshaus Random House, um den Roman „Erhörte Gebete“ zu schreiben. Hierbei sollte es sich um eine zeitgenössische Version von Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ handeln – eine Romanreihe, die sich ihrerseits mit der französischen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts beschäftigte. Ähnlich wie das gefeierte und viel studierte Vorbild sollte Capotes Schlüsselroman die verdorbenen Eskapaden der New Yorker Society unter die Lupe nehmen. Der Autor, der selbst problemlos in dieser Gesellschaft ein- und ausging, wollte seine eigenen Erfahrungen in diesem Umfeld verarbeiten und erhielt dafür von seinem Verlag einen Vorschuss von 25.000 Dollar.
Der Vertrag mit dem Verlag sah vor, dass er das fertiggestellte Manuskript bis zum 1. Januar 1968 abliefert. Trotz dieser rigorosen Deadline hatte Capote den Roman bis zu seinem Tod im Jahr 1984 immer noch nicht fertiggestellt. Nicht nur das. Nachdem er den ursprünglichen Termin verpasste, handelte er einen noch größeren Vorschuss für einen späteren Termin aus. Dieses Spiel setzte er so lange fort, bis er einen Vorschuss von einer Millionen Dollar für den Termin 1. März 1981 erhielt, den er allerdings ebenfalls verpasste, weil er durch den anhaltenden und überraschenden Erfolg von „Kaltblütig“, einigen kleinen Theaterstücken und eine Handvoll Fernsehprojekte abgelenkt wurde.
Einige Kapitel veröffentlichte er aber trotzdem in diversen Magazinen, um zu beweisen, dass er weiterhin an dem Buch arbeitete. Während das erste Kapitel mit dem Titel „Mojave“ wohlwollend aufgenommen wurde, gestaltete sich die Rezeption des zweiten Kapitels namens „La Côte Basque 1965“ weitaus explosiver. Dieses spielte in einem französischen Restaurant in New York City, wo der Erzähler des Romans mit seiner Freundin über ihre High-Society-Freunde tratschen. Es folgte eine Reihe skandalöser Enthüllungen über die reichen und gut vernetzten Freunde des Bestseller-Autors, die trotz Namensänderungen für das Buch real existierenden Personen sehr ähnlich waren. Ehebruch und sogar der Mord an einem Ehemann durch seine Frau wurden hier thematisiert.
Kein Wunder also, dass Capote anschließend von seinem Umfeld ausgeschlossen, sich alle seine wohlhabenden Freunde von ihm abwandten und nicht mehr mit ihm sprachen. Warum er diese Freundschaften sabotierte, ist bis heute unklar. Angeblich soll sich über die Jahre ein tiefes Ressentiment in dem Autor gebildet haben. Eine von vielen Fragen, der sich die Serie mit höchster Wahrscheinlichkeit ebenfalls widmen wird.