Beim Streaming gilt als geringe Latenz eine Verzögerung von fünf Sekunden oder weniger. Nicht jede Streaming-Methode und jedes Protokoll erreicht eine niedrige Latenz. Das Apple HLS-Streaming-Protokoll hat standardmäßig eine Latenz von etwa 30 Sekunden, während die Bilder von herkömmlichen Kabel- oder Satellitenübertragungen mit einer Verzögerung von etwa bis zu fünf Sekunden nach dem Live-Event empfangen werden können.
Einige Zuschauer wünschen sich noch schnellere Übertragungen, deswegen haben sich Kategorien wie extrem niedrige Latenz und Echtzeit-Streaming etabliert. Diese bezeichnen wiederum eine Latenzzeit von unter einer Sekunde, sind aber speziellen Anwendungen vorbehalten.
Oftmals ist es irrelevant, ob die Latenzzeit relativ hoch ist. Es kann sogar vorteilhaft sein, wenn Sendeanstalten die Möglichkeit haben, die Videoübertragung vor bestimmten Ereignissen zu unterbrechen. Der Versuch, den Live-Stream schneller zu übertragen, kann aber zu höheren Kosten, Skalierbarkeitsproblemen und Übertragungsfehlern führen, sodass der Aufwand es nicht unbedingt wert ist. Für einige Streaming-Anwendungsfälle – insbesondere solche, die ein gewisses Maß an Interaktivität erfordern – ist eine niedrige Latenzzeit jedoch eine geschäftskritische Überlegung.